Samstag, 17. April 2010

10.03. - 20.03.2010 Malawi - die Geschichte fehlender Sticker und einer gestohlenen Verkehrstafel...

Nach einigen Tagen auf dem Festland Tansanias versuchen wir - ohne vorher in Dar es Salaam ein Visum beantragt zu haben  - in Malawi einzureisen. Bevor wir am tansanischen Zoll ausstempeln überqueren wir zu Fuss, respektive zu zweit auf dem Gepäckträger eines Velotaxis, die Grenzbrücke nach Malawi. Wir fragen den Immigrationofficer Malawis äusserst freundlich ob wir wohl doch an der Grenze ein Visum für  sein wunderbares Land erhalten könnten.

 

Nach einigem "Hin-und-Her" willigt dieser ein und gibt uns eine temporäre Einreisebewilligung welche wir innert dreier Tagen in der nächsten Bezirkshauptstadt - in unserem Fall Mzuzu - gegen ein "Kläberli" in unserem Pass einzutauschen haben. Sehr gut... also zurück über die Brücke nach Tansania, "ausstempeln" und ohne weitere Schwierigkeiten rein nach Malawi. Bald schon kommt der Lake Malawi in Sicht. Wir fahren durch eine wunderschöne Landschaft und übernachten ein erstes mal am See.

Am zweiten Tag unseres Malawi-Aufenthalts fahren wir direkt nach Mzuzu um unsere Sticker abzuholen. Am Schalter der Immigration erklärt mir die nette Dame...

..."sorry, we run out of stickers." .  M (ich): "Ja, ähh, gut (oder au weniger guet;)). Wann kriegen sie den neue Kleberli?". ND (nette Dame):"Tja, wahrscheinlich nächsten Dienstag.". M: "Wahrscheinlich?!?". ND: "Ja.". M: "Okay, dürfte ich dann um eine Verlängerung der temporären Aufenthaltsbewilligung in ihrem wunderbaren Land erhalten?". ND; "Nein, die kann ich ihnen nicht geben. Sie müssen nach Lilongwe. Dort sollten sie Stickers haben." M; "Sollten?!? Mh, dürfte ich vielleicht mit ihrem Chef sprechen?". ND; "Klar, den Gang runter und dann links ins Büro Nummer 02.". Ich bedanke mich und mache mich - fragend warum Büro 02 und nicht 01;) - auf den Weg zum Scheff. Der ist übrigens ganz nett, bestätigt auf unserem Zettel, dass in Mzuzu zZt keine Kleberli zu kriegen seien und er uns daher nach Lilongwe geschickt hätte. Stempel drauf und gut ist...

 

Nach einer interessanten Nacht im Garten des "Mzoozoozoo-Backpackers" - spätabends fahren auch Martine und Amarnd ein - fahren wir gemeinsam weiter zurück an den See.

Über Chintheche und SengaBay fahren wir weiter nach MonkeyBay (Nicht ohne bei "Toys'R'us" einen Stop eingelegt und unsere Bestellung aufgegeben zu haben.).

Je weiter südlich desto lebendiger wird Malawi. Es häufen sich auch die Polizeikontrollen. Meist werden wir durchgewunken. Meist...

... eben nur meist. Kurz nach einer Ortseinfahrt springt ein Polizist auf die Strasse und hält uns an. Er fragt nach der Geschwindigkeitslimite. Wir antworten 80 ausser- und 50 innerorts, darum fuhren wir ja auch nur 50. Er weiss genau wie wir, dass wir ein paar Kilometer zu schnell unterwegs waren. Weil er es uns aber nicht beweisen kann, sucht er nach anderen Dingen, die nicht in Ordnung sein könnten. Tja, wie nicht anders zu erwarten war, findet er auch etwas. Zum zweiten Mal fehlen in Malawi Sticker. Dieses Mal nicht auf malawischer, sondern auf unserer Seite. Wir bezahlen je 3000 Kwacha weil wir keine Reflektor-Sticker an unseren Autos haben. Mhh... hätte ich wohl von der Immigration in Mzuzu auch Kohle verlangen sollen;)?

Wir fahren ein bisschen frustiert - es "pisst" zudem aus allen Löchern - weiter nach Blantyre. Im Doogles Backpackers treffen wir Sharon und Sean - Südafrikaner aus Sandton/Jo'burg welche vor einigen Tagen schon über den Weg gelaufen sind, und uns zu sich eingeladen haben - wieder. Im Doogles schlafen "Camper" auf dem Parking und bezahlt wird vor dem Essen;)...

In Blantyre versuchen wir im Immigration-Office unsere - seit fünf Tagen abgelaufene - temporäre Aufenthaltsbewilligung in ein echtes Visa umzuwandeln. Dies erweist sich als nicht ganz einfach, weil der Scheff in Mzuzu auf unseren Zettel geschrieben hat, dass wir unsere Visas in Lilongwe abholen können. Eben, "können" und nicht "müssen". Wir disktieren ein wenig, erzählen dem Officer, dass wir weiter nach Mosambik wollen und Lilongwe daher so gar nicht auf unserem Weg liegt und...

... eine halbe Stunde später befinden wir uns endlich auch auf legaler Basis in Malawi. Wir entscheiden uns kurzerhand um und fahren doch nicht Richtung Mosambik sondern Richtung Lilongwe *zwinker*...

Auf der Strecke zwischen Blantyre und Lilongwe haben die Polizisten übrigens "Radarpistolen" welche sie auch rege benutzen. Was es aber nicht gibt sind Höchstgeschwindigkeitsschilder. Zumindest nicht dort wo die Polizisten mit den Radars stehen. Dort wurden die Schilder nämlich dummerweise kürzlich gestohlen. Weil aber die Geschwindigkeitslimiten ein "common law" sind und innerorts eben v/max 50 gilt bezahlen wir - mit 59km/h - ein weiteres Mal in die Staatskasse Malawis. So gehen die letzten 5000 Kwacha Flöten.

Im Mabuya bezahlen wir die letzte Übernachtung und ein feines Znacht in Dollars bevor wir am 20.03, nach Sambia ausreisen.

Alles Liebe

Caro und Marcel