Donnerstag, 21. Oktober 2010

14. Oktober 2010 - wir sind zurück in der Schweiz

Nach einem Jahr und einer Woche - die zwei letzten Wochen mit M&M's in Marokko waren super. Vielen Dank für eure Begleitung und natürlich fürs leckere Raclette und Fondue - sind wir am 14. Oktober gegen Abend in die Schweiz eingereist.

Ja, wir sind zurück in der Schweiz. Unserer Bitte nach einem abschliessenden Einreisestempel in unsere - extrem vollen - Pässe wurde mit der Begründung "wir haben gar keine Stempel mehr" nicht entsprochen. Klar doch, mmhhh...

... die Zöllner in Genf zeichnen bei Touristen welche mit einem Visum in die Schweiz einreisen mit ihren Caran d'Ache einfach einen individuellen Stempel in deren Pässe*grins*!

Wärmer wurden wir etwas später - nachdem wir nochmals zurück an die Grenze gefahren sind um unser Carnet de Passage abzuSTEMPELN - von unseren Familien empfangen. Es tat gut unsere Liebsten in die Arme zu schliessen.

Eine lange Reise geht zu Ende. Viele, sehr viele, fast zu viele prägende Eindrücke durften wir mitnehmen. Afrika - der Kontinent der extremen Gegensätze - ist wunderschön, spannend, anregend, offen, mystisch, modern, traditionell, bunt, trist, laut, lebensbejahend aber durchaus auch das immer auch das Gegenteil von dem. Es waren definitiv keine Ferien, zumindest nicht immer.

Für uns war es ein Lebensjahr das wir anders als normal erleben durften. Wir danken allen die uns dies ermöglicht haben und uns während unserer Reise unterstützt haben.

So, nun gilt es sich wieder in der Schweiz einzuleben. Sind die schweizer Preise Fixpreise oder dürfen wir - wie in Afrika üblich - handeln? Wird erwartet, dass wir immer und überall erreichbar sind? Brauchen wir wirklich all die Dinge die in unserem Keller eingelagert sind? Es wird sich weisen...

Alles Liebe

Caro und Marcel

Samstag, 9. Oktober 2010

21.08. - 11.10.2010 Marokko

Auf einen fünf Kilometer breiten Streifen ist das Niemandsland zwischen Marokko und Mauretanien - nicht zur Freude Mauretaniens versteht sich - geschrumpft. Wir verlassen also Mauretanien, holpern über 5 Kilometer Piste an den marokkanischen Grenzposten. Dort inmitten eines grossen Nichts empfängt uns ein Fahnenmeer mit grünen Sternen auf rotem Grund. Kurz mit dem Büssli durch den Scanner, die letzten Einreisestempel in unsere fast vollen Pässe geknallt und wir sind in Marokko...

... dem letzten "afrikanischen" Land unserer Reise.

Auf der Fahrt durch die Westsahara - das Niemandsland VOR dem grünen Marsch der Marokkaner - kämpft unser Büssli gegen den konstant aus Norden blasenden Wind. 20 Liter auf 100 Kilometer und eine gespaltene Frontscheibe kostet dieser Kampf. 

Am 23.08. verabschieden wir uns - nach dreimonatiger gemeinsamer Reise durch Westafrika - von Martine und Armand. Sie fahren auf direktem Weg nach Hause, weil sie a) Marokko schon einige Male bereist haben und b) dem Ramadan nicht wirklich viel abgewinnen können.

Ueber Layoune, Tan-Tan, Guelmim und Tiznit fahren wir nach Tafroute. Dort wollen wir uns die - von einem belgischen Künstler bemalten - farbigen Felsen anschauen. Irgendwie beschleicht uns das Gefühl, dass die Felsen erst kürzlich frisch überstrichen wurden. Blau und Pink waren wohl gerade im Angebot und daher die vorherrschenden Farben. Nicht wirklich schön. Aber eben Kunst ist ja bekanntlich Geschmacksache...

Kurz nach Tafroute schlagen wir uns wieder einmal in die Büsche und geniessen eine ruhige Nacht. Beatrice - Caros Mutter - meldet sich für "Spontiferien" an. Also, ab nach Marrakech, es bleiben noch zwei Tage bis zum Eintreffen von Beatrice. Im Relais de Marrakech - etwas ausserhalb der Stadt - stellen wir zum ersten (nicht zum letzten) Mal unsere Zelte auf.

Zu dritt besuchen wir Marrakech, fahren über den hohen Atlas durch das Draatal nach M`hamid, übernachten unter einem eindrücklichen Sternenhimmel in den Dünen, besuchen Ait Benhaddou und fahren ein weiteres Mal über den Tiz´n´Tichka nach Marrakech zurück. Danke, war cool mit dir Beatrice...

Zurück in Marrakech machen wir uns wieder im Relais breit. Für lange, sehr lange, seeeeeeeehr lange ...

Ganze 8 Nächte bleiben wir hier hängen. Warum? Hmm.... weil wir als offizielle Ausrüster für einen, von ein paar französischen Relais-Gästen organisierten, Grillplausch herhielten. Unsere Grills und die Grillspiessli tragen - neben reichlich Fleisch und Alkohol natürlich - zum Gelingen dieses Abends bei. Als einzige "Camper" sind wir die Exoten in der Runde. Schliessen schnell Kontakt mit zwei Pärchen aus Frankreich und einem Pärchen aus Belgien. Zu acht bilden wir eine Macht für eben acht Tage im Relais. Wir verbringen viel Zeit im Pool, erkunden Marrakech, reihen Apero an Apero und sorgen mit unserer Blauwalimitation für einiges Gelächter.

Nadine, Alf "Le Doc", Isabelle, Eric, Silvana et Geoffroy "Chaud-Froid", c`etait super avec vous. Merci beaucoup...

Irgendwann zog es uns dann doch weiter, wir hatten ja noch ein Rendez-Vous am 25.09. in Tanger. Darum fuhren wir auf der nördlichen Atlasseite über Ouzoud - Wasserfälle, Meknes - kleinste der 4 Königsstädte, Volubilis - römische Ausgragbungsstätte nach Chefchaouen der blauweissen Stadt im Rifgebirge. Dort bleiben wir - nach nur einer Woche auf Achse - ein weiteres Mal hängen. Neben einem netten Campingplatz und der schönen Stadt sind auch hier wieder einmal Reisende der Grund für unser Bleiben. Mit Wipke und Friedemann - einem Paar aus dem hohen Norden des "grossen Kantons", sowie Lisa und Georg - einem Paar aus dem Süden des "grossen Kantons" räuchern wir allabendlich den Camping Azilan aus. Wir grillen Fisch, Fleisch und Gemüse, spielen Yazy - bei den Teutonen "Kniffel" genannt - und "10000" unser neues Lieblingswürfelspiel...

Am 24.09. bringen wir Lisa und Georg - nach einem Frühstückspecial namens "Schmorewegge" (oder so ähnlich;)) - an den Busbahnhof. Wir fahren weiter zu den Hercules-Grotten in Tanger. Dem Treffpunkt mit Mig und Mats. Mit den beiden verbringen wir die letzten Tage unserer Reise in Marokko bevor wir am 11.10. den Kontinent verlassen...

Bis bald, seeeehr bald und alles Liebe

Caro und Marcel

Sonntag, 12. September 2010

09.08. - 21.08.2010 Burkina - Mali - Mauretanien

Nach den Unannehmlichkeiten der letzen Tagen und Wochen, war unser erklärtes Ziel Marokko so schnell wie möglich zu erreichen. Wie schon angesprochen, hätte die aktuelle politische Situation, ein ausführliches Bereisen von Mali und Mauretanien eh nicht zugelassen.

Darum holen wir am Morgen des 9.8. bei der DSD - Staatspolizei von Niger - unser 5-Ländervisum ab. Dieses Visum ist die günstigste Lösung für unseren unbeabsichtigten Abstecher über Burkina. Ruckzuck - nach 30 Minuten - haben wir unsere Pässe mit dem nötigen Visa zurück. Wir fahren noch am gleichen Tag über die Grenze und weiter bis nach Fada-Ngourma. Dort suchen wir uns ein Bushcamp. Ein freundlicher Dorfchef quartiert uns bei sich ein. Wieder einmal halten wir als TV-Ersatz hin. Alle unsere Bewegungen werden von der freundlichen Dorfjugend zurückhaltend beobachtet und kommentiert.

Nächste Station ist Ouaga, dort wollten wir - wie die meisten Overlander - auf dem Parkplatz vom Hotel OK-Inn übernachten. Ein kürzlicher Besitzerwechsel macht uns aber einen Strich durch die Rechnung. Der neue Patron steht nicht so auf "Zigeuner". Ein Schuhputzer vor dem Hotel macht uns darauf aufmerksam, dass es ganz in der Nähe ein Hotel gäbe in welchem man auch campen könnte. Er führt uns also zum "Village Nong Taaba" - www.hotelnongtaaba.com - welches sich als echter Glückstreffer erweist. Echt empfehlenswert...´

Elk scheint es hier auch sehr gut zu gefallen, er will nicht mehr durchstarten. Wir rütteln an der Starterbatterie, ziehen ein paar Schrauben an den Kontakten an und...

...  wrumm, weiter gehts nach Bobo-Dilassio. Am 13.08. reisen wir auch schon in Mali ein (wir wollen immer noch zz nach Marokko;)), Bei Sikasso schlagen wir uns wieder in die Büsche bevor wir tags darauf nach Bamako fahren. Es pisst in Strömen, und weil afrikanische Grossstädte bei Regen nicht wirklich sehenswert sind, machen wir nur einen kurzen Einkaufsbummel im Kunsthandwerksmarkt. Mali ist berühmt für seine wunderschönen, geschnitzten Masken. Wir können nicht widerstehen und kaufen kräftig ein. Zum Glück sind die Masken nicht wirklich schwer. So finden sie nach einigen Versuchen im Bauch unseres Büsslis Platz.

15.08.2010 die Viertelmillion ist voll und Elk fährt immer noch. Pas mal...

Die Gendarmerie von Djema lässt uns in ihrem Hof übernachten, sodass wir am nächsten Morgen zeitig an der Grenze zu Mauretanien stehen. Dieser Grenzübergang geht überraschend schnell über die Bühne. Haben schon von ausgiebigen Durchsuchungsaktionen seitens des maurischen Zolls gehört. Der vor ein paar Tagen begonnene Ramadan und die Hitze helfen uns wohl ein bisschen. Die Zöllner zeigen kein Interesse an unseren "Schmuggelwaren" ;).

Die Landschaft ändert sich fast schlagartig. Gelb ist die vorherrschende Farbe. In Ayoun el Atrous übernachten wir in der Auberge Saada Tenza. Tags darauf gehts weiter auf der "Route des Espoirs" Richtung Kiffa. Wir fahren vorbei an unzähligen Tierkadafern, deren Hoffnung die Strasse lebend zu queren offensichtlich nicht erfüllt wurde. Immer wieder fahren wir durch wassergefüllte Radiers. Neben der Strasse vergnügen sich Kinder im stehenden Wasser in welchem nicht selten ein totes Tier vor sich hin gärt. Nun hoffen wir, dass die kleinen sich keine schlimmen Kankheiten holen.

Zwischen Kiffa und Boutimilit hat der Regen zwei Brücken weg geschwemmt. Die erste wurde provisorisch repariert - die Passage war trockenen Pneus möglich - die zweite war noch nicht wieder hergestellt. Also hiess es ein weiteres Mal...

... baden gehen. 

Am 19.08. erreichen wir - Verwesungsgeruch in der Nase und etwa 50 Fiches (bei Polizisten begehrte Zettelchen mit unseren Personalien) leichter Nouakchott, die Hauptstadt Mauretaniens. Wir pausieren, erledigen Einkäufe, geniessen das leckere Essen und bereiten uns für die letzte Etappe bis an die marokkanische Grenze vor.

Am 21.08. überqueren wir nach langweiligen 500km die Grenze zu Marokko. Nun noch durch die Westsahara und dann sind Ferien angesagt...

... Wir sind froh, dass wir heil angekommen sind.

Alles Liebe

Caro und Marcel - die Ferienmacher (8Nächte Marrakech - heute gehts langsam weiter Richtung Tanger wo wir am 25. Mig und Mats in Empfang nehmen. Wir freuen uns auf euch2...)

Mittwoch, 11. August 2010

11.08.2010 Ouaga

Update aus Ouaga...

Die Hinweise auf den Internetseiten von Reisenden und den verschiedenen auswärtigen Ämtern sowie die Mails von unseren Lesern betreffend der Sicherheitslage in den Gebieten die wir noch bereisen wollen - zB das Grenzgebiet zwischen Burkina und Mali Richtung Dogon-Land - veranlassen uns zu einer Routenänderung.

Wir versichern euch, dass wir keine unötigen Risiken auf uns nehmen. Neue Route wie folgt:

Ouagadougou - Bobo Dioulasso - Bamako

In Bamako werden wir in Absprache mit der mauretanischen Botschaft die weitere Route festlegen.

Wir halten euch auf dem laufenden...

Alles Liebe aus Ouaga und in Vorfreude auf Marokko und die Schweiz grüssen euch

Caro und Marcel

Dienstag, 10. August 2010

26,07, - 9,08,2010 Nigeria und Niger

Zwei Transitländer daher nicht viel zu erzählen; In Niamey - der Hauptstadt von Niger  besorgen wir die letzten zwei Visas unserer Reise und spendieren dem Elk neue Finken, die alten glichen eher Slicks als Offroadpneus;  

  

Wir freuen uns auf Mali, Mauretanien sowie Marokko und je länger je mehr auch auf die Schweiz und euch, unsere Lieben!

Alles Liebe

Caro und Marcel

PS; eigentlich wollten wir die Grenze zu Mali Richtung Gao nehmen; Ein französisches Pärchen machte uns aber einen Strich durch die Rechnung; Dies geht so;;; Folge mit deinem hochgezüchteten Landcruiser einem gelben Mitsubishi-Büssli, überhole nicht, fahr einfach immer schön "Trittbrett" bis du an der nigrischen Passkontrolle ankommst, glaube den Polizisten nicht, dass es eine Eskorte braucht bis zum malischen Grenzposten , fange einen Streit mit den Behörden an, bespucke sie, ohrfeige  sie und;;;; 

 

;;;;; du findest dich "tout-de-suite" in einem nigrischen Gefängnis wieder; Die beiden Franzosen - welche übrigens von Nantes nach  Niamey in zwei Wochen runtergerast sind und auf dies noch überaus stolz waren -  haben dies getan/erlebt; Wir brauchten einiges an Überredungskunst um den Polizisten zu erklären, dass wir die beiden nicht kennen, ja nicht kennen wollen; Trotzdem verbrachten wir die Nacht in "überwachter Freiheit" auf dem Polizeiposten von Tillabery; Am nächsten Nachmittag wurde uns mitgeteilt, dass wir aus Sicherheitsgründen nicht nach Gao reisen dürfen; So hiess es für uns, mit Polizeieskorte zurück nach Niamey dort beantragten wir am Montag ein Visa für Burkina Faso welches wir auch prompt sofort ausgestellt bekommen (der französische Konsular - welcher sich auch um die beiden Spinner im Gefängnis von Tillabery kümmern muss (die arme Sa;;;( hat uns hierbei geholfen; ah ja, wer sich für die beiden Franzosen interessiert findet unter http://www.conseil-nord-sud.com/ Infos zu Ihnen; Wir können euch aber bestätigen; dass ihr mit diesen Individuen sehr schlecht be - conseil - t seid; also;;;; Finger weg von diesen beiden; Trotzdem wünschen wir Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in den nigrischen Einzelzimmer *grins*; wir hoffen, dass sie Ihren 5-wöchen Westafrikaurlaub nicht allzusehr überziehen müssen;;;

01.07. - 26.07.2010 Kamerun

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Sorry, unser Notebook gibt langsam aber sicher den Geist auf, den "Fan-Error" habe ich noch beheben können, die Tastatur macht aber was sie will - oder eben nicht will , zum Beispiel will sie keine "Punkte" mehr schreiben, darum werden Punkte ab sofort weggelassen und durch ";" ersetzt;  Hoffe dies beeinträchtigt das Lesen nicht all zu sehr; 

Grün scheint auch in Kamerun zur Zeit die vorherrschende Farbe zu sein, kein Wunder wir sind ja auch in der Regenzeit unterwegs; So fahren wir durch wunderschönen Regenwald über Ebolowa nach Yaounde; Hier deponieren wir erstmal unsere Pässe bei der Botschaft des Nigers und quartieren uns dann bei den "Benediktinern" auf dem Mount Febe ein;

Die Wartezeit überbrücken wir am Strand von Kribi; Der Besuch der Pygmäen entpuppt sich als "Reinfall"; Überteuert und "gestellt; Die Pygmäen wollen als Gastgeschenke vorallem Zigaretten und Schnaps; Wir verzichten aber auf den Kauf dieser Dinge und bringen "nur" Esswaren und Seife mit; Das freut den einzigen "kurzen" den wir im "Dorf" antreffen - die anderen seien alle gerade bei einer Beerdigung; klar doch *grins!*- nicht sonderlich;  

Wir geniessen den Strand und das schöne Wetter es werden die einzigen zwei Tage ohne Regen und mit etwas Sonnenschein sein, die wir in Kamerun erleben;

Zurück in Yaounde geben wir unsere Pässe von nigrischen in nigerianische Hände und machen uns auch gleich auf ein weiteres "Ausflügli"; Durch eine wunderschöne, hügelige Landschaft fahren wir nach Baffousam; Dort besichtigen wir eine der grössten Chefferien von Kamerun; Das Museum der Chefferie "Bandjoun" ist wirklich sehenswert; Noch spannender war aber der Besuch des Sultanpalast von Foumban; Der 17te Sultan von Foumban war ein echt kleveres Kerlchen; Weil er jeweils seinen wichtigsten Handelspartner gefallen wollte, konventierte er vom Animismus zuerst zum Christentum dann zum Islam; Am Christentum gefiel ihm, dass es erlaubt war Alkohol zu trinken, am Islam genoss er die Möglichkeit mehrere Frauen zu haben; Weil er weder auf den Genuss von Alkohol noch auf die grosse Auswahl an Frauen verzichten wollte, erfand der findige Sultan kurzerhand eine eigene Religion welche die Vorzüge beider Religionen vereinte; So genoss er fortan den Alkohol UND seine unzähligen Frauen;

Über Limbe wo wir den Mount Cameroun hinter den vielen Wolken - wie zu erwarten war  - nicht sehen konnten, fuhren wir erneut zurück nach Yaounde;

Mit zwei weiteren Visas im Pass fuhren wir in den hohen Norden Kameruns; Wir hofften auf besseres Wetter und einen einigermassen einfachen Grenzübertritt nach Nigeria; Wir hofften vergebens; Der anhaltende Regen liess Bäche zu reissenden Flüssen werden welche die Grenzbrücke wegrissen oder eine Flussdurchfahrt über eine Furt unmöglich machten;

 

Tags darauf versuchten wir es weiter südlich - auf der Höhe Garouas -erneut; Hier sollte nur ein Fluss - über eine provisorische Furt - zu überqueren sein; "Oui, oui, ca passe" bestätigten uns die Einheimischen; Ja, wir passierten den ersten Fluss ohne grössere Probleme; Froh darüber und in der Annahme, dass wir es geschafft haben - die Freudens-SMS haben wir schon versandt -, kommen wir kurz darauf an einen zweiten Fluss; Hier beobachten wir, wie sich

gerade ein LKW so richtig schön im Flusssand eingräbt; Unser Mut sinkt und macht einer gewissen Verzweiflung Platz; Als ich sehe, dass Armands Landy richtig böse durchgerüttelt wird und seitlich wegzuschimmen droht, habe ich die Hosen schon fast gestrichen voll; Oui, oui, ca passe;;;;;;

4x4 kurz, Sperren rein, erster Gang und ab die Post;;;;; Wasser bis über die Radkästen, nur das andere Ufer im Auge; Überraschend einfach überqueren wir auch diesen Fluss; Brav, Elk, brav!!!

 

Wir sind heil in Nigeria angekommen; Endlich!

Alles Liebe

Caro und Marcel

Mittwoch, 30. Juni 2010

15.06. - 01.07. RDC - Cabinda - Kongo - Gabun

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Nachdem wir etwa eine Stunde am angolischen Zoll auf den Chef-Zöllner gewartet haben der unser "nicht-gestempeltes" Carnet-de-Passage unbedingt selbst sehen wollte, lassen uns die Angolaner ziehen. Wir werden von den behördlichen Instanzen der Demokratischen Republik Kongo nett empfangen. Werden vom obersten "Immigratiönler" ausgiebig nach Glauben und vorhandenen Kindern befragt. Wir geben an, dass wir noch keine Kinder haben. Dies verstehen Afrikaner meist überhaupt nicht. Unsere Erklärung, dass wir es für unverantwortlich hielten, Kinder während einem Jahr ohne Eltern in der Schweiz zu lassen und darum mit dem "Zeugen" bis Ende der Reise zuwarten wollen, stellt ihn zufrieden. Um weiteren "heiklen" Fragen auszuweichen lenken wir das Gespräch auf den Fussballmatch, welcher gerade läuft.

Kurze Zeit später sind unsere Pässe gestempelt und wir auf der Suche nach einer Bleibe in Matadi. Bei den "Soeur Irgendwas" finden wir diese. Weil die Schwestern auch ein Internat betreiben, müssen wir aber das Gelände bis Schulbeginn 07.00 Uhr wieder verlassen haben. Wir tauschen noch ein paar Reisetipps mit Andrew und Charles - 2 Südafrikaner welche Afrika von Nord über Ost nach Süd durchqueren - aus.

Pünktlich um 06.00 Uhr wecken uns Vogelgezwitscher und Schwesterngesang. Wir packen unsere Siebensachen, frühstücken und machen uns auf den Weg Richtung Muanda. Die Brückenwärter von Matadi berechnen uns den Personenbus-Tarif. Sie haben kein Gehör dafür, dass unser Elk nur für 2 und nicht wie in Afrika üblich über 20 Personen zugelassen sei. Es bleibt uns nicht anderes übrig als die 7400 CFA - ca 15 CHF - zu bezahlen.

Über eine ebenfalls mautplichtige Piste - hier haben wir mehr Verhandlungsgeschick und bezahlen den normalen Tarif - brettern wir Richtung Muanda. Wir übernachten bei den Schwestern der Schwestern von Matadi.

Am nächsten Tag geht es auch schon weiter über Cabinda - der angolischen Öl-Exklave - in den Kongo. Drei Länder, zwei Grenzen und unzählige Polizei- und Militärkontrollen später erreichen wir Pointe-Noire während es schon eindunkelt. Wir stocken unsere Vorräte auf und geniessen einen Ruhetag im Yacht-Club.

Die Chinesen - ja, sie sind auch im Kongo anzutreffen;) - bauen ganz angenehme Strassen. Nur bis diese fertig sind verursachen sie ein Chaos. Umleitungen und Sperrungen en masse. Einer solchen Strassensperrung fallen wir auf dem Weg nach Dolisie zum Opfer. Wir werden über die "Piste Grumier" - Holzfällerpiste - umgeleitet. Die schwer beladenen Laster - 60-80 Tonnen sind normal - hinterlassen eine Piste welche zuweilen mit bis zu 30 cm feinstem Staub bedeckt ist. Mit einer Bodenfreiheit von unter 30 cm ist unser Büssli für solche Pisten nicht die erste Wahl. Langsam quälen wir uns  durch den Staub setzen einige Male auf. In einem Dorf fragen wir ob wir über die Nacht bleiben können. Dies wird uns einmal mehr, ohne Zögern, gewährt.

 

Am nächsten Tag sind nochmals etwa 40 km Holzfällerpiste zu bewältigen. Danach geht es über eine Wellblechpiste - viel besser;) - weiter an die Grenze zu Gabun. Wir erkundigen uns bei der Gendarmerie von Nyanga ob wir in ihrem Vorgarten übernachten können. Wie gewöhnlich...

... patt problem. Am Abend wird der Gendarmerie-Posten zum Public-Viewing-Bereich Nyangas. Immer mehr Menschen kommen mit ihren Stühlen und scharen sich um den kleinen TV.

Am 21.06. queren wir die Grenze zum Gabun. 100km in 6 Stunden auf ausgezeichneter Piste. How comes?.....

... 8 Polizei/Militär/Gendarmerie-Posten. Und jeder macht dasselbe. Trägt umständlich unsere Daten in ein Heft ein, welches wohl wenn einmal voll irgendwo in einer Ecke vergammelt. Nun ja, wir nehmen es mehr oder weniger gelassen und erreichen am Abend Ndende. Hier dürfen wir miterleben, wie sich die Schweiz zu zehnt gegen die Chilenen abmüht. 1:0 für Chile, schade. Aber ein Sieg gegen die Honduraner sollte ja wohl machbar sein. Ja, ja, - wir wissen es alle - sollte...

... muss aber nicht;(!.

Wir fahren durch immer dichter werdenden Wald. Lambarene - mit seinem Albert Schweitzer Spital - ist nicht mehr weit. Am Strassenrand wird allerlei Bushmeat feilgeboten. Antilopenbeine, Vögel (gegen irgendwelchen Hexenzauber), Krokodile, Wildkatzen und verschiedene Affenarten. Wir verzichten auf einen Einkauf.

Die Strassen werden besser, bis nach Yaounde (Kamerun) soll sogar alles angenehm asphaltiert sein. Wir waschen also unseren Elk und machen uns dann auf den Weg in das berühmte Urwaldkrankenhaus von A.Schweitzer. Dort erleben wir eine sehr eindrückliche Führung durch das Gelände des alten - zum Museum umfunktionierten - Spitals.

Auf wirklich guten Strassen fahren wir tags darauf nach Libreville. Einmal mehr ist "Visa-Beschaffung" angesagt. Kameruns Botschaft arbeitet schnell. Nachmittags Pässe abgeben, am nächsten Morgen abholen. Nicht schlecht;)...

Wir bleiben drei Nächte bei Francoise und Jules - den Besitzern des Restaurant "La Maree" bei Cap Esterias - und geniessen einen vorzüglich gebratenen Fisch. Weniger genossen haben wir hier...

... das Resultat des Match Schweiz - Honduras;(.

Die Weiterfahrt von Libreville Richtung Bifoun ist umständlich. Stau und etliche Kontrollen verzögern die Sache. In Bifoun kaufen wir "Pouletspiessli". Wir parkieren "afrikanisch" - am Strassenrand. Elks Hinterteil ragt ein wenig in die Strasse. Zägg-Bumm...

... "mal garré"! - und wir haben eine Klaue am Vorderrad. die Mitarbeiter des "Bürgermeisters" liessen Caro nicht einmal die Zeit umzuparkieren. Nach einer kurzen Diskussion und einer Entschuldigung unsererseits wird die Klammer wieder entfernt und wir dürfen weiter. Ohne etwas zu bezahlen;)...

Richtung Oyem schlagen wir uns im Urwald regelrecht in die Büsche und geniessen eine Nacht begleitet von den Tönen des "Dschungel".

Am 01.07. verlassen wir Gabun in Richtung Kamerun.

Alles Liebe

Caro und Marcel

Freitag, 25. Juni 2010

28.05. - 15.06.2010 Angola

Ihr erinnert euch, unser Angola-Abenteuer fing mit einem unerwarteten Ereignis an. Vor langer Zeit, in Pretoria erhielten wir ein Visum für Angola welches anstatt der "normalen" 5-Tage (Transit) ganze 30 Tage (inkl Multiple-Entry) gültig sein sollte...

... kaum zu glauben. Ein bisschen flau ist es uns schon im Magen als wir am Mittag des 28.05. am Grenzposten Ruacana stehen. Ist unser Visa wirklich gültig, kennen die "Grenzer" diese Art Visa überhaupt und lassen sie uns wirklich in Ihr Land einreisen? Fragen über Fragen...

... wir können euch beruhigen. Visa war gültig, die Grenzer kennen es und bestätigen auch die "Multiple-Entry-Funktion". Dieses "M" im Visa öffnet uns den bequemen Weg über DR Kongo - Cabinda in den Kongo. So können wir uns das "Spektakel" Kinshasa - Brazzaville sparen

Ja, klar, die Piste ab Ruacana über Otchinjau nach Cahama sei in einem sehr guten Zustand bestätigt uns der Grenzer noch bevor er uns in sein Land "entlässt". Mhh, er kann ja nicht alles wissen der nette Herr vom Zoll in Ruacana. Oder er hat einfach eine ganz andere Vorstellung von "sehr gut" als wir.

Die ersten 200km Angola geben es uns richtig hart. Es gilt zahlreiche Flüsse/Bäche zu queren. Steile, "grossschottrige" Steigungen sind zu meistern. Zwischen den Flüssen und den "Schotter-Stichen" liegen viele Kilometer übler Wellblechpiste. Verwöhnt vom Osten und Süden Afrikas erkennen wir, dass wir den härtesten "Plätz" noch vor uns haben.

Müde suchen wir uns nach etwa 100km Angola unser erstes Bushcamp (es werden noch viele weitere folgen) und geniessen - nachdem wir noch einen Einheimischen verarztet haben - unsere erste Nacht im "echten" Afrika. Am nächsten Morgen gilt es auch schon die "Wunden" des vorigen Tages zu beseitigen. Wir fuhren uns nach über 30'000km den ersten Platten ein.

Mit neuen "Hinterfinken" nehmen wir die nächsten 100km Angola - bis kurz vor Cahama -in Angriff (erneutes Bushcamp nähe eines Dorfes inkl. Besucher aller Bewohner desselbigen;)). Über Lubango (Bushcamp Nr. 3 auf dem Tundavala), Catengue (Bushcamp Nr. 4 - auf einer alten "Chinesen-Umleitung" (ja, die Chinesen bauen auch hier in Angola Strassen und sie haben wirklich noch viel, sehr viel zu tun;)!) fahren wir nach Egito Praia.

Dieses Dörfchen am atlantischen Ozean empfiehlt uns ein Angolaner welchen wir antreffen als wir in Lobito ein Übernachtungsplätzchen suchen. Ein echter Glückstreffer, die Dorfbewohner weisen uns einen Platz direkt am Strand zu. Wir kaufen Fisch und frisch gebackenes Holzofen-Brot, helfen beim Zusammenlegen der Fischernetze und geniessen das geschäftige Treiben um uns herum. Hier bleiben wir 3 Nächte (Bushcamp Nr. 5-7). Ein Geheimtipp für alle Transafrika-Fahrer, welche NICHT ein 5-Tages-Transit Visa für Angola haben;)... Wenn jemand von euch mal dort absteigen sollte, bestellt doch bitte Langusten (Wir haben bestellt, Lieferung blieb aber mangels Fang aus;)). Wir möchten nämlich wissen, ob diese wirklich so vorzüglich schmecken...

Über Porto Amboim (Bushcamp Nr 8 und 9 direkt am Strand, wir teilen uns den Platz nur mit ein paar alten Schiffswracks, tausenden Krabben und einem Liebespärchen, welches aber nach erledigter "Arbeit";) wieder verschwindet.) fahren wir nach Luanda. In der Hauptstadt Angolas beantragen wir das Visa für Gabun. Die etwas lange Wartezeit (Mo-Fr) verbringen wir im Yacht-Club. Diese kostenlose Campmöglichkeit ein "Bushcamp" zu nennen wäre wohl etwas vermessen. Willkommensdrink, gratis Reparatur für den Landy der Franzosen, Internetzugriff a gogo und ein Goodbye-Frühstück versüssen uns die Wartezeit.

Mit vollem Magen quälen wir uns 2 Stunden durch den Samstagmorgen-Verkehr Luandas, um dann in Caxito auf die wohl übelste Teerstrasse Afrikas ausgepuckt zu werden. Es handelt sich eher um Schlaglöcher mit einzelnen Teerfragmenten. In Mussera (Buschcamp 10 und 11) erholen wir uns von den Strapazen und tanken Kraft für die nächsten 250 Kilometer bis zur Grenze der DRC.

Einige Kilometer vor Lufico finden wir kurz vor einem Dorf eine ebene Fläche. Wir fragen im Dorf, ob wir uns hier für die Nacht hinstellen dürfen. Einmal mehr lautet die Antwort "Nosch problemasch" (oder so ähnlich;)). Wir installieren uns und bekommen kurz danach Besuch vom Dorfchef, dem traditionellen Chef und dem Dorfschreiber. Sie erklären uns, dass es sich bei unserem Nachtplatz um ihre Kirche handelt (jetzt wird uns auch klar, für was die an einem Baum hängende Autofelge dient - als Glocke!) es aber wirklich kein Problem sei, dass wir hier nächtigen. Sie verabschieden sich höflich, wünschen uns eine ruhige Nacht und nehmen alle anderen Dorfbewohner - welche wie immer unser Treiben diskret beobachten - mit ins Dorf zurück. Am nächsten Morgen überreichen wir dem Bürgermeister noch ein paar Farbstifte und Schreibblöcke für die Kinder des Dorfes und machen uns auf den Weg zur Grenze.

Es scheint so, als wolle sich Angola so von uns verabschieden wie es uns empfangen hat. Mit besch...

... eidenen "Strassen". Wir holpern über Steine, klettern ausgewaschene Pfade hoch, Elk setzt einige Male auf (die Torsionsdrehstäbe sind halt schon ein wenig müde) und gibt gequälte Geräusche von sich, wenn er sich wieder einmal ein bisschen zu fest "verzieht". Am Nachmittag erreichen wir Noqui, die Grenze zur DRC.

Schlechte Strassen...

... mh, nun ja, sie waren wirklich nicht die besten...

... fehlende touristische Infrastruktur...

... stimmt, aber es sind ja erst acht Jahre her seit der 41-jährige Krieg (1961-1975 Befreiungskrieg gegen die Kolonialmacht Portugal, 1975-2002 Bürgerkrieg) beendet wurde.

Alles in allem...

... Angola, hat viel zu bieten...

... freundliche, wirklich freundliche, Menschen...

... wunderbare Landschaften...

... schöne Strände...

... uns hat es hier sehr gefallen!

Alles Liebe

Caro und Marcel

PS: Fotos folgen sobald wir wieder einmal über einen schnellen Internetzugang verfügen;)...

Donnerstag, 27. Mai 2010

09.05. - 30.05.2010 Namibia oder...

... nun hat es auch uns erwischt (aber dazu später mehr;)).

Nam_TrackKaum passieren wir am Morgen des neunten Mai die Grenze zwischen Südafrika und Namibia wird das Wetter merklich besser. Wir lassen den Regen den Südafrikanern und geniessen die Fahrt durch die Wüstenlandschaft Richtung Fish River Canion. Unser Schwerpunkt für diesen Namibiabesuch ist der Süden und der Norden des Landes. Die "Mitte" haben wir bei unserem letzten Besuch im Jahr 2005 ausführlich erfahren.

Der Fish River Canion zeigt sich im abendlichen Licht von seiner eindrücklichsten Seite. Gute Fotos zu schiessen ist aber eher schwierig. Macht nichts, wir geniessen den Sonnenuntergang und fahren danach ins "Canion Road House" wo wir inmitten von alten, vor sich hin rostenden Autos, eine Nacht auf dem genialen Campsite verbringen.

Das gute Strassennetz - selbst die Schotterpisten sind in Namibia in einem bemerkenswerten Zustand - erlaubt uns ein bequemes Vorwärtskommen.

Auf dem Weg nach Lüderitz steige ich im "Sperrgebiet" kurz aus um mit der Schaufel am Strassenrand nach Diamanten zu buddeln. Leider finde ich keinen der "Girls best friends";)...

... gut, vieleicht hätten wir zuerst die ehemalige "Diamantenstadt" Kolmanskop besuchen sollen. Dort wurden wir - anlässlich einer lohnenden Führung - nämlich informiert, dass die Oberflächendiamanten schon lange alle aufgesammelt wurden. Mit Eveline und Gabriel - zwei Zürchern auf einem sechsmonatigen "Südostafrikaurlaub" - streifen wir durch die verlassene Stadt mit ihren zerfallenden Häusern. Ein eindrücklicher Spaziergang!

Auf dem Weg Richtung Keetmanshoop kreuzen wir wieder einmal Martine und Armand. Wir verabreden uns für den 25.Mai in Opuwo. Wie vor fünf Jahren übernachten wir wieder im Garas Camp nördlich von Keetmanshoop. Ein echt spezielles Plätzchen mit vielen Köcherbäumen. Mit Eveline und Grabiel braaien wir. Nach dem Essen wird ausge-Yazy-elt welche zwei den Abwasch zu erledigen haben. Eigentlich ging es mehr darum herauszufinden wer neben MIR abzuwaschen hat, da ich in diesem Spiel eh immer verliere;)...

... danke Eveline für deine Unterstützung;)! Wir tauschen noch ein paar Bücher - Hummeldumm ist für jeden Namibia-Besucher ein echtes "Muss" - und fahren schnurstracks weiter Richtung Norden.

Tags darauf erreichen wir - mit vollen Gasflaschen (Afrox in Windhoek füllt Campinggaz-Flaschen!!) und zweieinhalb Kilo frischem Wild im Kühlschrank das Waterbergplateau. Dort warten schon unsere Seidenpark-Nachbarn Susanna und Rainer. Mit ihnen verbringen wir zwei lustige Abende. Wir tauschen Reiseerfahrungen sowie den letzten Tratsch und Klatsch aus Staefa aus und wandern zusammen fünf Stunden auf dem Plateau rum. Märci ihr zwei. Hat echt Spass gemacht mit euch!

Über Ameib, Swakopmund, die Skeletoncoast (wir machen nicht den gleichen Fehler wie vor 5 Jahren und tanken voll bevor wir uns durch die Skelettküste Richtung Aba Huab machen;)!

Auf dem Weg Richtung Kaokoveld - einem 50'000qkm grossen Gebiet im Norden Namibias - flicken wir zuerst einen "Platten" deutscher Reisenden und treffen dann auf 4 französische Jungs mit welchen wir mal wieder ein Bushcamp machen. C'était super avec vous quattre! Merci Bato, David, Axel et Romain - www.blog.romaindecomble.com !

Am 23.05. - zwei Tage zu früh - treffen wir in Opuwo auf Martine und Armand. Und hier passiert es uns. Wir werden - während wir gemütlich am Feuer sitzen und plaudern - bestohlen. Alles ging ruck-zuck. Wir hören ein komischen Geräusch, Caro steht auf und sagt...

... "Die Beifahrertür ist offen". Nun sie war offen weil ein Langfinger sie geöffnet hat. Es fehlen beide Kameras, der Feldstecher und Caro's Portemonnaie. Wir rufen den Manager, der ruft die Polizei und diese kommt "auf Platz". Der Polizist meint "to be honest I don't believe that we'll find your stuff." (eine andere Aussage hätte mich auf verwundert;)). Ein erstes Mal geht es zur Tataufnahme zum Polizeiposten. Wir sperren Caros Karten. Am meisten ärgert uns der Verlust der Namibia-Fotos welche wir noch nicht "gesichert" haben.

Nach einer etwas unruhigen Nacht will ich die Umgebung absuchen. Kann ja sein, dass der Dieb auf seiner Flucht was fallen lassen hat...

Armand streift schon - getrieben von der selben Idee - durch die Gegend, als ich das Gate des Camping öffne. Eine Sirene heult auf und ich richte meinen Blick auf den Polizei-Pickup. Auf der Ladefläche sitzt, zusammengekauert, ziemlich unglücklich aussehend, von zwei bewaffneten Polizisten bewacht, mit zwei Kameras und einem Feldstecher um den Kopf hängend...

... der Dieb von gestern. Tja, der gute Mann hat den Fehler gemacht, dass er nach seiner Tat die 300 Namibia-Dollar in der nächsten Bar in Bier umgesetzt hat. Betrunken macht er mit unseren kleinen Kamera ziemlich kreative Fotos und fällt natürlich einem Polizisten in Zivil auf. Schnipp, schnapp...

... die Handschellen schliessen sich um seine Handgelenke und er verbringt eine Nacht in der Kiste.

Nachdem der Typ mit den Polizisten - die ihm immer wieder, wenig zimperlich, auf die "Sprünge" helfen - seine Tat rekapituliert hat. Geht es für mich ein zweites Mal auf die Wache. Ein "Fall" wird eröffnet, Papiere ausgefüllt, Übergabeprotokolle unterschrieben etc...

... zwei echt interessante Stunden "Afrika"! Nachdem ich dem Untersuchungsrichter erklärt habe, dass wir keinesfalls bis zur Prozesseröffnung in Namibia bleiben können, entlässt dieser mich mit dem Spruch...

..."but if we need you at the court, we have to search you with Interpol!" Da wollen wir mal hoffen, dass ich nicht "ge-needet" werde;)...

Alles Liebe

Caro und Marcel - denen es trotzt des kleines Zwischenfalls in Opuwo in Namibia sehr gefallen hat.

Donnerstag, 20. Mai 2010

30.03. - 09.05.2010 Südafrika

Süd_Track Nun, wir sind im südlichsten Land Afrikas angekommen. Der Elch hat sich als "Fernreisefahrzeug" bewährt und auch im heissen Afrika fast tagtäglich seinen "Dienst" verrichtet. Brav, Büssli, brav... (weiter so;)!).

Die ersten Tage verbringen wir in Pretoria. Wir beantragen die Visas für die ersten Länder der Westküste Afrikas. Genau...

... wir haben uns beschlossen die Umrundung Afrikas komplett zu machen und den Westen wieder hochzufahren.

Während unsere Pässe bei den Botschaften von Angola (wir bekommen ein "30 Tage-Multiple-Entry-Visa" anstelle des normalerweise ausgestellten "5-Tage-durch-Angola-stressen-Transit-Visa"), DRC und Congo-Brazzaville liegen, besuchen wir so ziemlich alle Ärzte und Spitäler Pretorias. Wir wollen endlich wissen, was der Grund für Caro's entzündete Gelenke ist. Schlussendlich landen wir, nach unzähligen Bluttests, Röntgen- und Ultraschallaufnahmen bei Prof. A. Stoltz. Er ist einer der führenden Professoren für Entzündungskrankheiten in Südafrika. Caro kriegt eine "Hammer-Kur" mit irgendwelchen Stereoiden verpasst, welche offenbar wirkt. Drei Wochen später sind die Schwellungen weg. Einzig leichte, morgendliche, Schmerzen im linken Handgelenk bleiben.

 

Die Zeit zwischen Botschaft- und Arztbesuchen nutzen wir für Ausflüge in den Blyde-River-Canion und in ein Ndebele-Dorf. Bei "Frontrunner" kaufen wir uns einen fancy - gebrauchten - Dachträger mit viel Zubehör (Ersatzrad- und Highlifthalterung, Transportsack für alle Souvenirs etc...).

Am 16.04. verlassen wir endlich Pretoria. Wir besuchen Esmé und Sean in Johannesburg und werden von Ihnen drei Tage bewirtet. Vielen Dank nochmals, wir haben die Zeit mit euch sehr genossen!

Genug von Städten fahren wir Richtung Golden Gate National Park. Wir geniessen die kühle - extrem kühle;) - Bergluft der Drakensberge und übernachten kurz vor dem Park auf einem wunderbaren Campsite. Die Aussicht war atemberaubend...

Auch die nächsten Tagen waren wir durch eine durchwegs sehenswerte Landschaft. In "Nothingham Road" - oder so ähnlich - fahren wir an einem auffälligen Wegweiser vorbei. "Swissland Che..." konnten wir lesen. Neugierig hielten wir bei der nächsten Möglichkeit an. Dort stand ebenfalls ein Wegweiser "Guenter's Swiss and German Saussages". Hin und her gerissen, ob wir nun zuerst Schweizer Käse oder oder einen Cervelat degustieren sollten, fühlten wir uns im Kulinarischen-Heimathimmel. So kam es, dass kurze Zeit später unsere Kühlbox um einige Kilo Wurst- und Käsewaren schwerer, dafür das Portmonnaie um so leichter war;)...

 

Durch die Transkei geht es weiter der Küste entlang. Die Campsites werden immer teurer und richtig afrikanisches Feilschen fällt immer weniger auf fruchtbaren Boden.

Auf dem Weg nach Port Edward fahren wir an vielen Zuckerrohrfeldern vorbei welche gerade "abgebrannt" werden. Dies wird jeweils kurz vor der Ernte gemacht um den Zuckergehalt in den Stengeln noch zu steigern. Ein herrlicher Caramel-Duft liegt in der Luft. Im "Beaver Creek Coffee Estate" - ein Tipp von Esmé und Sean - stocken wir nach einer Führung unseren Kaffeevorrat auf. An den vielen anderen Köstlichkeiten im Lädeli können wir leider auch nicht ohne kräftig zu zulangen vorbeigehen. Müssen aufpassen, dass wir nicht unser restliches Budget in den ersten Wochen Südafrika auf den Kopf hauen...

Wir geniessen noch ein paar Tage die Küste, erreichen am 206. Tag unserer Reise Cape Aghulas, den südlichsten Punkt Afrikas und machen das obligate Bild bevor wir nach George fahren (dort wollen wir in einem Outdoor-Shop ein Vorzelt (hier Gazebo genannt) kaufen, finden aber nur ein Wurfzelt welches in 2 Sekunden steht aber 900mal länger braucht bis es wieder verpackt ist (echt, knappe 30 Minuten brachte der Typ um das Zelt wieder zusammenzupacken (gut, er machte es offensichtlich zum ersten Mal. Mit ein bisschen Übung gehe dies "ruck-zuck" meint er. klar, sicher doch... ;)).

Über Oudtshoorn - vorbei an vielen Straussenfarmen - fahren wir Richtung Cango.-Caves, über die R62 - an Ronnies Sex-Shop vorbei nach Capetown. Dort besuchen wir nach einer Tour rund um die Kaphalbinsel (Simonstown mit den Pinguinen am Boulders Beach, Cape Point und Cape of Good Hope - pha die Japaner stressen! Wir können nicht ein einziges Foto von uns und dem berühmten Schild machen, ohne dass sich eine-/r aufs Bild drängt. Aber wir haben ja noch die Bilder vom "wirklich wichtigen" Punkt Afrikas;)...

Die nächsten Tage verbringen wir in Cape Town, spendierem unserem Büssli einen weiteren Service, versuchen in einem der seltenen, nebelfreien Momenten auf den Table Mountain zu kommen (erfolglos, da zu windig;(!) und lassen es uns bei Monica - meiner ehemaligen Hostmutter - gut gehen.

Das Wetter wird und wird nicht besser, wir frieren, alles ist erledigt, ergo...

... es zieht uns weiter. In Clanwilliam - das Wetter ist bedeutend besser - decken wir uns in der Rooibos-Fabrik mit Tee für diese und wahrscheinlich auch die nächsten grösseren Reisen ein (2.5kg loser Tee gibt eine Menge Tassen;)...!). Am Abend erreicht uns eine sms von Monica. Die letzten beiden Tage hätten sie in Cape Town super Wetter gehabt. Vielen Dank, but to much information;)!

Am 09.05. verlassen wir Südafrika und reisen - erst nachdem wir die Mehrwertsteuer von horrenden 1491.00 Rand zurückgefordert haben - nach Namibia ein.

Alles Liebe

Caro und Marcel

Dienstag, 11. Mai 2010

20.03. - 30.03.2010 Sambia und Simbabwe

Sam_Track Nachdem wir in Malawi die staatlichen Organe finanziell unterstützt haben, entschliessen wir uns in Sambia die Privaten zu berücksichtigen. So lassen wir uns - mit grösster Wahrscheinlichkeit - an der Grenze beim Geldwechseln auf dem Schwarzmarkt übers Ohr hauen. Sambia fängt ja schon gut an;)....

... an der Brücke über den Luanga werden wir das erste Mal von offizieller Seite angehalten. Die Franzosen sind gleich hinter einem anderen Auto auf die Brücke (Traglast max 55t) gefahren. Nun, das mag die Militärpolizei die die Brücke "bewacht" gar nicht gerne. Es darf nämlich nur ein Auto aufs Mal die Brücke befahren. Mhhh, ich hab das am Vorabend noch im Reiseführer gelesen und hab brav gewartet bis "Nenesse" - der Landy von Martine und Armand - auf der anderen Seite angekommen war. Dort übten wir mit dem MP kurz ein bisschen "addieren" und kamen zum Schluss, dass...

 

... zwei PKW's (einer davon "europäisch")  äusserst selten auf ein Gesamtgewicht von 55t kommen. Bei 2 "afrikanischen" PKW's könnte dies aber durchaus mal vorkommen (siehe Sansibar;)).

 

In Lusaka übernachten wir auf dem Eureka-Camping. Ein wirklich netter Platz (Zebras, Antilopen etc inbegriffen). Wir werden dort von Nigerianern besucht welche uns ein Kilo Gold und ein paar Diamanten verkaufen wollten. Kurz die Taschen geleert, das wenige Geld auf den Tisch gelegt, gefragt ob dies reiche und es auch wirklich keine "Blood-Diamonds" seien, genügte. Die Typen zogen davon. Wir besuchen noch "Chikjmbuso" ein Projekt welches Witwen und deren Kindern unterstützt. Die Frauen stellen aus Plastiksäcken wundervolle Gebrauchsgegenstände her, Während ihre Kinder die angegliederte Schule besuchen.

 

Unsere Reise führt uns weiter über Choma - wo wir am Strassenrand gekaufte "Eierschwämme" gekocht und ohne Beschwerden überlebt haben - nach Livingstone an die Victoriafälle. Hier kommen wir in einem Backpacker unter und feiern Caro's Geburtstag. Die Fälle sind enorm. Ein echtes - wenn auch sehr feuchtes - Spektakel;)!

In Livingstone verabschieden wir uns ein weiteres Mal von Martine und Armand und machen uns auf den Weg über die Brücke nach Zimbabwe. Der Zollbeamte stempelt unser Carnet de Passage gleich zweimal. Als ich ihn darauf aufmerksam mache meint er nur. Easy, no Problem. Hm... für ihn ja nicht, aber für uns vielleicht schon. Wir wollen Zimbabwe ja an einem anderen Grenzübergang überqueren. Tja, we'll see...;)! Wir fahren weiter in den Hwange Nationalpark. Dort übernachten wir in einem wunderbar stillen, abgelegenen Camp. Vinzent - der Guard - macht uns ein schönes Feuer und wir plaudern noch ein bisschen mit ihm. Erst vor ein paar Tagen sei in der Nacht eine Herde Elefanten vorbeigezogen. Ob sie wohl wiederkommen? Früh am nächsten Morgen machen wir uns auf eine knapp 100km lange Schlaufe durch den Park. Man merkt, es ist nicht Saison in diesem Teil des Parks - die Tiere befinden sich an einem anderen Ort im Park. Nicht verwunderlich, der Park hat die Grösse Belgiens;).  Wir fahren also auf einer Piste die total überwachsen ist und suchen angestrengt nach irgendwelchen Lebewesen. Wir spotten ein paar Giraffen, einige Zebras einen Schakal, Wildhunde und eine Rappenantilope (die haben wir noch nie gesichtet;)).

Als wir den Park verlassen haben und wieder auf geteerten Strassen fahren wird es unserem Elk plötzlich ziemlich heiss ums Herz. Die Nadel der Kühlwassertemperaturanzeige steigt und steigt. Wir fahren ein wenig langsamer, die Nadel fällt. Mhh... gut, denken wir uns uns und fahren mit gleicher Geschwindigkeit weiter. Einige Minuten später kriegt unser Büssli die nächste Wallung. Mhhhhh.... erst 11 Jahre alt und schon in der "Abänderung"?!? Komisch, es heisst ja auch DER Elk und nicht DIE Elk. Irgendwas scheint echt nicht zu stimmen. Ich leg mich also kurz unter den Bus und sehe gleich was unseren Elk so heiss gemacht hat. 100km Rasen mähen ohne einmal den Beutel zu leeren geht einfach nicht;). Kurz danach hängt der Haufen Heu nicht mehr vor dem Kühler sondern liegt auf der Strasse. Cool fahren wir weiter nach Bulawayo.

Kulturtag. Fest davon überzeugt, dass heute Dienstag ist machen wir einen Spaziergang zum Art Museum. Die Tür steht offen, eine nette junge Dame sitzt am Empfang. Wie wollen unsere Tickets lösen. "Sorry, we are closed." "Was closed, warum? "Äs isch Zischtig!" "No, sir, it's monday, and on mondays we are closed." "Das cha doch ned sii!!" Und so weiter und so fort. Nachdem mir die nette Dame auf ihrem Handy gezeigt hat, dass es wirklich Montag ist und ich auf meinem Handy vergewissert habe, dass sie mich nicht verscheissern will, zotteln wir - peinlich betroffen - ab. Wer merkt sich auch nach sechs Monaten Reisen die Wochentage;)....

Wir verschieben den Kulturtag auf morgen Dienstag;) und erkunden heute halt ein wenig die Gegend. Wir fahren in den Matobo Nationalpark und besichtigen Cecile Rhodes Grabstätte - "The View of the World". Echt wunderschön!

Kultur will nicht. Oder zumindest nicht mit uns;). Caro's Hand-, Knie- und Fussgelenke machen ihr seit einigen Tagen Sorgen. Heute sind sie so angeschwollen, dass an "gehen" nicht zu denken ist. Wir entschliessen uns also - schweren Herzens - dieses fantastische Land auf schnellstem Weg Richtung Südafrika zu verlassen um in Pretoria zum Arzt zu gehen.

In den wenigen Tagen in Simbabwe gewesen sind haben wir nur positive Erlebnisse gemacht. Wir kommen wieder, keine Frage... (und Herr M. aus Z. macht es ja auch nicht mehr so lange. Hoffentlich.)

Alles Liebe

Caro und Marcel

PS: Heute - 07.05.10 - geht es Caro viel besser. Also, kein Grund zur Sorge.

Samstag, 17. April 2010

10.03. - 20.03.2010 Malawi - die Geschichte fehlender Sticker und einer gestohlenen Verkehrstafel...

Nach einigen Tagen auf dem Festland Tansanias versuchen wir - ohne vorher in Dar es Salaam ein Visum beantragt zu haben  - in Malawi einzureisen. Bevor wir am tansanischen Zoll ausstempeln überqueren wir zu Fuss, respektive zu zweit auf dem Gepäckträger eines Velotaxis, die Grenzbrücke nach Malawi. Wir fragen den Immigrationofficer Malawis äusserst freundlich ob wir wohl doch an der Grenze ein Visum für  sein wunderbares Land erhalten könnten.

 

Nach einigem "Hin-und-Her" willigt dieser ein und gibt uns eine temporäre Einreisebewilligung welche wir innert dreier Tagen in der nächsten Bezirkshauptstadt - in unserem Fall Mzuzu - gegen ein "Kläberli" in unserem Pass einzutauschen haben. Sehr gut... also zurück über die Brücke nach Tansania, "ausstempeln" und ohne weitere Schwierigkeiten rein nach Malawi. Bald schon kommt der Lake Malawi in Sicht. Wir fahren durch eine wunderschöne Landschaft und übernachten ein erstes mal am See.

Am zweiten Tag unseres Malawi-Aufenthalts fahren wir direkt nach Mzuzu um unsere Sticker abzuholen. Am Schalter der Immigration erklärt mir die nette Dame...

..."sorry, we run out of stickers." .  M (ich): "Ja, ähh, gut (oder au weniger guet;)). Wann kriegen sie den neue Kleberli?". ND (nette Dame):"Tja, wahrscheinlich nächsten Dienstag.". M: "Wahrscheinlich?!?". ND: "Ja.". M: "Okay, dürfte ich dann um eine Verlängerung der temporären Aufenthaltsbewilligung in ihrem wunderbaren Land erhalten?". ND; "Nein, die kann ich ihnen nicht geben. Sie müssen nach Lilongwe. Dort sollten sie Stickers haben." M; "Sollten?!? Mh, dürfte ich vielleicht mit ihrem Chef sprechen?". ND; "Klar, den Gang runter und dann links ins Büro Nummer 02.". Ich bedanke mich und mache mich - fragend warum Büro 02 und nicht 01;) - auf den Weg zum Scheff. Der ist übrigens ganz nett, bestätigt auf unserem Zettel, dass in Mzuzu zZt keine Kleberli zu kriegen seien und er uns daher nach Lilongwe geschickt hätte. Stempel drauf und gut ist...

 

Nach einer interessanten Nacht im Garten des "Mzoozoozoo-Backpackers" - spätabends fahren auch Martine und Amarnd ein - fahren wir gemeinsam weiter zurück an den See.

Über Chintheche und SengaBay fahren wir weiter nach MonkeyBay (Nicht ohne bei "Toys'R'us" einen Stop eingelegt und unsere Bestellung aufgegeben zu haben.).

Je weiter südlich desto lebendiger wird Malawi. Es häufen sich auch die Polizeikontrollen. Meist werden wir durchgewunken. Meist...

... eben nur meist. Kurz nach einer Ortseinfahrt springt ein Polizist auf die Strasse und hält uns an. Er fragt nach der Geschwindigkeitslimite. Wir antworten 80 ausser- und 50 innerorts, darum fuhren wir ja auch nur 50. Er weiss genau wie wir, dass wir ein paar Kilometer zu schnell unterwegs waren. Weil er es uns aber nicht beweisen kann, sucht er nach anderen Dingen, die nicht in Ordnung sein könnten. Tja, wie nicht anders zu erwarten war, findet er auch etwas. Zum zweiten Mal fehlen in Malawi Sticker. Dieses Mal nicht auf malawischer, sondern auf unserer Seite. Wir bezahlen je 3000 Kwacha weil wir keine Reflektor-Sticker an unseren Autos haben. Mhh... hätte ich wohl von der Immigration in Mzuzu auch Kohle verlangen sollen;)?

Wir fahren ein bisschen frustiert - es "pisst" zudem aus allen Löchern - weiter nach Blantyre. Im Doogles Backpackers treffen wir Sharon und Sean - Südafrikaner aus Sandton/Jo'burg welche vor einigen Tagen schon über den Weg gelaufen sind, und uns zu sich eingeladen haben - wieder. Im Doogles schlafen "Camper" auf dem Parking und bezahlt wird vor dem Essen;)...

In Blantyre versuchen wir im Immigration-Office unsere - seit fünf Tagen abgelaufene - temporäre Aufenthaltsbewilligung in ein echtes Visa umzuwandeln. Dies erweist sich als nicht ganz einfach, weil der Scheff in Mzuzu auf unseren Zettel geschrieben hat, dass wir unsere Visas in Lilongwe abholen können. Eben, "können" und nicht "müssen". Wir disktieren ein wenig, erzählen dem Officer, dass wir weiter nach Mosambik wollen und Lilongwe daher so gar nicht auf unserem Weg liegt und...

... eine halbe Stunde später befinden wir uns endlich auch auf legaler Basis in Malawi. Wir entscheiden uns kurzerhand um und fahren doch nicht Richtung Mosambik sondern Richtung Lilongwe *zwinker*...

Auf der Strecke zwischen Blantyre und Lilongwe haben die Polizisten übrigens "Radarpistolen" welche sie auch rege benutzen. Was es aber nicht gibt sind Höchstgeschwindigkeitsschilder. Zumindest nicht dort wo die Polizisten mit den Radars stehen. Dort wurden die Schilder nämlich dummerweise kürzlich gestohlen. Weil aber die Geschwindigkeitslimiten ein "common law" sind und innerorts eben v/max 50 gilt bezahlen wir - mit 59km/h - ein weiteres Mal in die Staatskasse Malawis. So gehen die letzten 5000 Kwacha Flöten.

Im Mabuya bezahlen wir die letzte Übernachtung und ein feines Znacht in Dollars bevor wir am 20.03, nach Sambia ausreisen.

Alles Liebe

Caro und Marcel

Freitag, 12. März 2010

27.02. 03.03.2010 Sansibar - Ein Dalla Dalla ist niemals voll

Sansibar - es stand schon in der Schweiz fest, dass wir diese Insel besuchen wollten - ist ab dem Festland mit verschiedenen Transportmitteln zu erreichen. Flugzeug (zu teuer), Fähre ab Dar-es-Salaam (dort wollen wir nicht hin) und mit einer Dhow ab Pangani in der Nähe des Peponi Resort. Wir wählten also die Dhow, eine Schiffform die sich in den letzten 2000 Jahren kaum verändert hat.

Ein Taxi holt uns morgens um 6 Uhr im Camping ab und fährt uns für lächerlich günstige, nein im Ernst...

... schweineteuere 35'000 Shiliinge nach Pangani. Der Dhow fehlte ein extrem dhowtypisches Merkmal. Das Dreicksegel. Dafür war es mit seinen zwei 15PS-Motoren (einen zusätzlich falls der erste einem Defekt erliegen sollte) fast schon übermotorisiert. 15PS...

... es ist ja nicht so, dass wir ein wenig auf dem Zürichsee rumschippern wollen. Nein, vor uns liegen gut 60 Kilometer offener, indischer Ozean. Das "Nichtvorhandensein" von Rettungswesten fällt uns erst auf, als wir - zurück im Peponi - von anderen Travellern danach gefragt werden. Chunt scho guet;)...

3undhalb wellige Stunden später legen wir im Norden Sansibars an. Wir sind alle froh den feinen, feinen weissen Strand unter den Füssen zu spüren. Der Sand ist nicht das einzige Weisse an diesem Strand. Es scheint hier nur Mzungus zu haben. Okay, nicht alle wirklich weiss, zur Auflockerung hat es auch ein paar krebsrote Engländer hier. Wir übersehen sie und geniessen die wunderbare Aussicht, das kristallklare Wasser und ein überteuertes Bier. Den ersten Kontakt mit dem sansibarischem öV machen wir am nächsten Tag. Wir nehmen den Bus und fahren nach Zanzibar City - Stone Town. Echt geräumig, finden doch auf einere 4er-Sitzreihe nur jeweils fünf Hintern Platz.

Stone Town mit seinen verwinkelten Gassen und den alten Häusern lädt wirklich zu einem kleinen - bisweilen ziemlich grossen (Verirrungsgefahr sehr hoch;)) Spaziergang ein. Auch wenn es drückend heiss ist und kühlende Getränke, aufgrund eines Stromleitungsdefekts zwischen dem Festland und der Insel, seit 3 Monaten eine Rarität sind. Die Generatoren liefern nur zwischen ca. sechs Uhr abends und 10 Uhr Nachts Strom. Vier Stunden reichen einfach nicht um ein "seichwarmes" Bier in eine Gaumenfreude zu verwandeln.

Mit einem Pick-Up-Dalla-Dalla (Kleinlaster mit offener Ladefläche) fahren wir in den Jozani-Nationalpark. Es wird richtig kuschlig. Man sitzt bissweilen nur noch auf einer Arschbacke. Diejenigen die die Eckplätze auf der u-förmigen Sitzbank besetzten haben definitiv eine schlechte Wahl getroffen. So stellten sich also Martine und Caro die Frage "Wohin nur mit den Knien?!?!?". Die Fahrt lohnte sich aber wirklich. Wir wurden von einem Guide zu den "Red Collobus Monkeys", durch den Regenwald und in die Mangroven geführt. Angesagt war ein Rundgang von einer Stunde, es wurden deren vier. Auf der Rückfahrt wurden wir für die erlittenen Strapazen der Hinreise entschädigt. Wir sitzen in einem "Express-Dalla-Dalla" (Kleinbus) welcher uns Non-Stop zurück nach Stone Town bringt.

Die Krönung - und die Erkenntnis warum ein Dalla-Dalla eben nie voll ist - erlebten wir an unserem letzten Tag auf Sansibar.

Wieder auf einem Pick-Up fahren wir die zu Viert los. "Mhhh, gemütlich!" denken wir uns. Zu früh gefreut. Mit jedem Stop wird es enger und enger. Bei einem Markt wird kräftig zugeladen. Es werden gefühlte fünf Tonnen Waren auf dem Dachträger festgezurrt. Der Lieferwagen stöhnt unter der Last, das Dach biegt sich bedrohlich nach Innen und die Federn sind - nachdem sich die vier Mamma-Afrika-Gemüsefrauen (eine davon mit 100 lebenden Kücken auf dem Schoss) in den nicht mehr vorhandenen Platz im Innern des Fahrzeuges gezwängt haben sowie sich noch etwa 10 Jungs hinten ran gehängt (trainsurfing-mässig) haben - bis auf den letzten Millimeter runter gedrückt. Dies spürt man dann auch unmittelbar auf der einen Backe die noch auf der Bank sitzt;). Mit etwa hundert Sachen auf dem Tacho wird eine Rally von einem Schlagloch zum nächsten Speedbump veranstaltet. Ein echtes Erlebnis. Kurz -wirklich kurz, etwa hundert Meter - vor den zahlreichen Polizeikontrollen steht der Fahrer auf die Bremse (durch die Fliehkraft entsteht bei jedem dieser Manöver wieder ein wenig mehr Platz auf den Bänken;)), die "Dalla-Dalla-Surfer" springen ab, gehen zu Fuss am Polizisten vorbei um danach - noch in dessen Blickfeld - wieder ihren luftigen Platz am Heck des Lieferwagens einzunehmen. Wirklich amüsant...

Eben, ein Dalla-Dalla ist - wenn die maximale Zuladung eines "SBB Logistik & Gepäck - Lieferwagen" (zwischen 800 und 900kg, oder;)?) schon lange überschritten ist - noch lange nicht voll...

Sansibar, ein echt lohnender Abstecher für alle Transafrika-Reisenden (auch für Safari-Pauschal-Touristen;))!

Alles Liebe

Caro und Marcel

PS: Ach ja, um nicht nochmals 35'000 Shilling für den Taxiservice von Pangangi ins Peponi Resort ausgeben zu müssen nehmen wir natürlich ein... Dalla-Dalla (wir sind nun ja Profis;)!).

Dienstag, 9. März 2010

13.02. - 26.02.2010 Safari und "Ferien von den Ferien" am Strand von Tansania

Bald kommen Caro's Eltern am internationalen Flughafen von Arusha an. Mit ihnen werden wir die nächsten zwei Wochen verbringen. Wir wollen sie überraschen und vereinbaren mit "Ranger Safari" - unserem Safari-Touroperator - dass wir zusammen mit dem Mitarbeiter der Beatrice und Armin abholen soll, zum Flughafen fahren.

 

Okay, so "international" war dieser Flughafen nun wirklich nicht. Ein Restaurant ausserhalb des "Zollbereichs". Das wars dann auch schon. Zum Glück landet der Flieger aus Nairobi schon bald, denken wir uns. "Bald" wird "später", "später" wird "viel später"... Um 00.30 Uhr ist es dann soweit. Endlich;)... Wir freuen uns Beatrice und Armin nach 5 Monaten wieder zu sehen.

 

Tags darauf parken wir unseren Bus auf dem Gelände von "Ranger Safari" und setzen uns in einen langen, sehr langen Landcruiser. Die nächsten 5 Tage wird uns unser Guide Liymo durch die Nationalparks "Lake Manyara", "Serentegi" und "Ngorongoro" führen. Alle sind gespannt und die Vorfreude auf die zu erwartenden Tiersichtungen riesig. Übernachten werden wir in den nächsten Tagen jeweils in Lodges. Ein bisschen ein komisches Gefühl, tauschen wir doch unser 6-Quadratmeter-Zuhause gegen grosse Zimmer mit allem erdenklichen Komfort, werden bekocht etc. Mal was ganz anderes;)...

 

Unsere Erwartungen werden vollends erfüllt. Wir sehen die "Big5" massenweise, erleben die Migration der Gnuherden, sehen unter anderem einen Leoparden welcher seine Beute auf einen Baum geschleppt hat um sie dort für ein paar Stunden, Tage, abzuhängen. Sichten sieben Löwenweibchen die - um den Tsetse-Fliegen zu entkommen (die Dinger sind aber auch wirklich unangenehme Zeitgenossen) - träge auf einem Baum dösen und queren eine Elefantenherde mit mindestens 150 Tieren. 

 

Eine rundum super Sache, netter, kompetenter Guide, gutes Essen, feiner Wein. Nochmals vielen Dank Beatrice und Armin!

In Arusha zurück verabschieden wir uns von Caro's Eltern. Sie nehmen den Flieger an die Küste wir holen unseren Elk ab, lassen die Kühlbox reparieren (die Steuereinheit ist mit 170USD wohl das teuereste Teil unsere Kissmannboxe!), übernehmen Liymo's Tierbuch (können wir in den nächsten Ländern sicher noch ein paarmal gebrauchen) und machen uns auch auf den Weg Richtung "Peponi Resort" - www.peponiresort.com.

Irgendwie nahm es uns unser Büssli wohl ein wenig krumm, dass wir ihn nicht auf die Safari mitgenommen haben. Nacheinander fallen Digitaluhr, Scheibenwischer (ja es regnet;)), Blinker und Licht aus. Unter denselben Symptomen lit der Elk kurz vor unserer Abreise ja schon einmal. Der Gedanke an einen kaputten Alternator und die daraus entstehenden Kosten trugen nicht zu allgemeiner Heiterkeit im Fahrerhaus bei;)...

Nun ja, wir schaffen es auf einen Camping zwischen Arusha und Tanga und sind froh über das erst kürzlich erstandene Batterieladegerät. Am nächsten Morgen springt das Büssli wieder an, wir beobachten während der Fahrt die Spannung der Zweitbatterie rapide sinkt, überbrücken zweimal erreichen unser Ziel aber ohne weitere Probleme.

Caro's Eltern haben am Vorabend schon Martine und Armand kennen gelernt. Wir freuen uns die beiden hier wiederzusehen. Wir Männer machen uns auch gleich auf die Fehlersuche beim Büssli. Starterbattiere - ziemlich, nein... extrem trocken - ausbauen, mit destilliertem Wasser füllen und über Nacht aufladen. Genug Arbeit für einen Tag...

... am nächsten Tag wird die Batterie wieder eingebaut und ein bisschen "Strom gemessen". Der Alternator lädt wirklich nicht - Tansania wird uns wohl auch als "Autopannenland" in Erinnerung bleiben;). Armand findet dann aber die Ursache doch noch. Simpel und einfach, ein Kabel ist hält nicht mehr am Alternator. Hinhalten, wegschauen, Motor starten, messen...

 

... Alternator lädt die Batterie. Sehr gut! Mit Kleinteilen im Wert von einem viertel Dollar lässt sich die Sache richten. Uff...

Nun können wir die folgenden Tage am Strand so richtig geniessen. Wir essen im super Restaurant, kaufen Fisch und Meeresfrüchte um sie selbst zu zubereiten, trinken Ricard, Weiss-, Rosé- und Rotwein, gehen Schnorcheln, plaudern oder faulenzen einfach ein bisschen. Das Peponi Resort ist ein super Platz für "Ferien von den Ferien"!

Am 26.Februar verlassen uns Beatrice und Armin - zufrieden und sicher um einige bleibende Erinnerungen reicher - Richtung kalte Schweiz. Märci, isch toll gsi mit eu!

Freitag, 5. Februar 2010

17.01. - 07.02.2010 Kenia, Uganda, Ruanda Tanzania, Kenia oder einmal Lake Victoria rundum...


8-ung! "Lesefaule" seien gewarnt. Dies ist ein ziemlich langer Bericht. Ihr geht am besten gleich "rechts rüber" zu den Bildern;)...




Okay, wir stehen also hier in Moyale und haben 500km übelster Piste vor uns. Die Strecke Moyale - Marsabit - Isiola ist berühmt berüchtigt für seine materialmordenen Wellblech und Schotterpisten. Traveller welche aus dem Süden kamen erzählten uns von gebrochenen Rahmen, zerschlissenen Pneus und zerstörten Aufhängungen...



... Weiter hört man immer wieder von Überfällen welche durch Somali-Banditen verübt werden. Also, wir nehmen uns vor immer schön langsam zu fahren und vor Einbruch der Dunkelheit an einem sicheren Ort zu sein. Die 500km teilen wir in 4 etwa gleich grosse Stücke. So "holpern" wir also mit gemächlichen 15-20km/h unseren Teilzielen entgegen, übernachten einmal in einem Hinterhof eines "Hotels" - welcher den Hinterlassenschaften von Eseln, Schafen und Hühner an wohl mehrheitlich als deren Behausung genutzt wird - in Marsabit schlafen wir im Camp von Henry (einem Schweizer) und zwischen Marsabit und Isiolo nächtigen wir in einem weiteren Innenhof eines "Hotels". Der Fakt, dass ich diese Zeilen schreibe beweist...



... wir sind heil angekommen;)! Unser Elk hat die Sache auch ohne Probleme überstanden.



Nach genau 100 Tagen gemeinsamer Reise trennt sich in Isiolo unser Weg von Sabrina und Gianni. Sie werden Mitte Februar ihre Eltern in Kenia zu Besuch haben und Caro's Eltern besuchen uns zur selben Zeit in Tanzania.



"Liebe Sabrina, lieber Gianni. Wir haben die Zeit mit euch sehr genossen. Es waren viele - sicher einmalig bleibende - wunderschöne Momente dabei. Dinge die wir nicht missen möchten. Für eure weitere Reise wünschen wir euch alles Gute. Man fährt sich sicher mal wieder über den Weg... Alles Liebe Caro und Marcel"


Noch ein bisschen mehr als drei Wochen Zeit haben wir bis zum 14.Februar und unserem Rendez-Vous mit Beatrice und Armin in Arusha. Kurz in die Karte geschaut und abgewogen ob die Zeit reicht, entscheiden wir uns für die Fahrt rund um den Lake Viktoria - einundhalbmal so gross wie die Schweiz - (Kenia, Uganda, Ruanda, Tanzania und wieder Kenia).


Ein wenig komisch ist es schon die Farbkombination "rot-weiss" nicht mehr vor einem oder im Rückspiegel zu sehen. Wir geniessen aber die Fahrt um den Mount Kenia Richtung Nakuru. Dort wollen wir im Lake Nakuru National Park die vielen Flamingos bestaunen. Nun ja, die Eintritts- und Campinggebühren sprengen unser Budget bei weitem. Nachdem wir uns durch das Verkehrschaos von Nakuru - vorbei an leimschnüffelnden "give me this (Touchscreen) or that (GPS) Sagern - geschlängelt haben, finden in einem christlichen "Retreat" eine Unterkunft. Der Schulleiter der angegliederten Koranschule für Kreuzfetischisten freut sich riesig über die 50 SBB-Werbe-Bleistifte welche ich auf http://www.sbbshop.ch/ - ohne Rabatt;) - gekauft habe. Nachdem ich den Äthiopienbericht und die Fotos über das schulinterne Internet hochgeladen habe, gibt mein Notebook den Geist auf. "Fan Error" heisst es immer wenn ich das Teil starten will. Okay, am nächsten Tag kommt auch schon Mzungu - in suaheli "Weisser Mann" oder "Landstreicher" - der IT-Techniker. Der könne mir sicher helfen, sagt man mir... Kann er auch, er nimmt die Kiste auseinander, wäscht den Venti mit Brennsprit aus und baut die ganze Sache wieder zusammen. Funktioniert, hat fast nichts gekostet und erst noch ein paar kleine Schräubchen als zusätzliche Ersatzteile übrig;). By the way... der "Mzungu" schreibt sich Musungu und ist für einen Weissen ziemlich schwarz. Als ich ihn fragte wie er sich sein Computerwissen angeeignet hat erwidert er, dass wenn man auf dem Land lebt in der Lage sein muss, alles reparieren zu können...



Durch wunderschöne Teeplantagen führt uns unser Weg weiter nach Kisumu an den Lake Viktoria. Unter Palnen finden wir einen schönen Nachtplatz im Kisumu Beach Resort. Die Angestellten wollen uns zuerst nicht gleich am See campen lassen weil dort jeweils die Hippos grasen würden. Wir versichern ihnen, dass wir Hippos gewöhnt seinen - haben ja vor ein paar Jahren schon welche von seeeeehr weit weg im Etosha-Nationalpark in Namibia gesehen;) - und erhalten darum die Erlaubnis wirklich gleich am See zu nächtigen. Hippos sehen wir übrigens in keiner der beiden Nächte die wir hier bleiben. Schade...



Dieses echt nette Plätzchen mit super Küche, einem eigenen CD-Verkäufer mit erstaunlichem Sortiment lokalen Musikschaffens und eben KEINEN Hippos, verlassen wir nur ungern Richtung Uganda...



Grenzübertritte werden wirklich immer einfacher. 30 Minuten für Aus - und Einreiseformalitäten zwischen Kenia und Uganda. Rekord;)! Auf der Fahrt Richtung Jinja - auf wunderbaren Teerstrassen - kaufen wir Früchte ein. Was für welche stellen wir erst später fest. Jinja - am Austritt des weissen Nils aus dem Lake Victoria - ist ein Raftingparadis. Wir geniessen im NileRiverExplorer-Backpackers die Annehmlichkeiten von super sanitären Einrichtungen und wunderbarem Essen. Am 26.01. wollen wir uns die Visa für Ruanda beschaffen. Wir wissen nicht, dass heute der "Liberation Day" ist und darum niemand in Uganda arbeitet. Über die offizielle ruandische Regierungshomepage kann man aber einfach und bequem die Genehmigung für ein Visum einholen. Man braucht nur noch einen Drucker um die Bestätigung auszudrucken welche man dann beim Immigration-Officer an der Grenze abgibt.



Im "Mpanga Central Forest Reserve" gehen wir auf einen "Dschungelspaziergang" , schneiden die gekauften Früchte auf - eine Riesenpapaya und eine Jackfruit welche unreif war (mit der asiatischen Duriam - Stinkfrucht verwandt;) von den Angestellten des Forest Reserve kriegen wir eine reife Jackfruit und gleich noch die "how-to-eat"-Instruktion (extrem klebrig aber lecker) - und geniessen eine angenehm ruhige Nacht.



Bei Mbarara kommen wir in die Gegend der "extrem-Riesenhörner-Kühen" - den Ankole-Rindern. Wahnsinnig welche "Geweihe" die mit sich rumtragen. Daneben sieht jeder Elch wie ein kleines Rehkitz aus! Über Kabale (hier kaufen wir - also Caro;) - Stoff, wir erhalten eine CD mit genialer ugandischer Musik gebrannt und werden in der Wartezeit mit Süsskartoffeln und heisser Milch verköstigt) geht unsere Reise weiter an den Lake Bunyonyi. Eine wunderschöne Gegend. Echt empfehlenswert! Das bilharziosefreie - sagt man uns ;) - Wasser lädt zu einem Schwumm ein. Noch spektakulärer ist dann die Weiterfahrt auf einer super "Dirtroad" dem See entlang. Es tun einem immer wieder spektakuläre Aussichten auf den Lake Bunyonyi auf. Traumhaft...



In Kisoro - einem kleinen Nest kurz vor der ruandischen Grenze finden wir dann endlich eine Möglichkeit unsere Visumgenehmigung - welche wir einen Tag nach Antragstellung bereits per Mail erhalten haben - auszudrucken. Wir haben uns eigentlich schon damit abgefunden dem Zöllner unsere Notebook mit den pdf's unter die Nase zu halten (dies hätte übrigens auch gereicht, meinte dieser;)).



Ruanda empfängt uns mit Strassen die die von Uganda noch übertreffen (Entwicklungshilfegelder sei Dank) und mit Preisen die die schweizerischen übertreffen (Enwicklungshilfe-Mitarbeiter sei Dank;)). In Gisenyi übernachten wirr am Lake Kivu auf dem PP der TamTam-Bikini-Bar (in den 20USD - "that's normal in Rwanda" sagt der Manager - waren übrigens keine Bikini-Schönheiten-Sichtungen inbegriffen...



Die Umgebung des Lake Kivu's - welche schweizer Radler (gäll Pascal) nur schon bei Gedanken daran zu Tränen rührt - ist wirklich schön. Die "Dirtroad zwischen Gisenyi und Kibuye - sie geht über 1000 Hügel und zaubert uns aber kein einziges Lächeln auf die Lippen (ganz und gar nicht wie der ruandische Tourismus-Slogan "The country of the thousend hills and the million Smiles". War echt schlimmer als Moyale-Marsabit. Kibuye lohnt sich aber wirklich. Malerisch am See gelegen ist auch unsere Unterkunft das "Hotel Centre Betanie".



Die Holperpiste hat ganze Arbeit geleistet. Ich habe extreme Rückenschmerzen welche mit Dullix-Massagen und harten Medis bekämpft werden müssen. Das erste Mal, dass ich mich wirklich wie ein alter Mann - ü30iger;) - fühle...



Von Kibuye fuhren wir - also Caro, ich habe ihr - angesichts meines Rückens mal gerne - das Steuer überlassen - bis an die tanzanische Grenze weil wir keine anständige Übernachtungsmöglichkeit finden. Kurz vor Ladenschluss (18.00 Uhr tansanische Zeitrechnung - 8-ung dies ist plus 1h ggü Ruanda!) - nach langwierigen Preisverhandlungen mit den tansanischen Zöllnern (die wollten anfangs echt viel Kohle für die Road-Tax weil sie meinten wir seien mit einem Truck unterwegs) öffnen sie die Barriere. Habe schon daran gedacht, dass dies der erste Korruptionsversuch unserer Reise sei. Dem war aber nicht so. Als sie unser kleines gelbes Büssli gesehen haben stellten sie uns offizielles Formular für USD 25.00 aus (gültig 1 Monat).



Kurz vor der tansanischen Grenze macht sich übrigens unsere Bremse lautstark bemerkbar, die Bremsscheibe hat plötzlich so komische Rillen. Nicht gut, gar nicht gut. Vorallem weil es extrem hügelig ist hier;)...



Richard - der Dolmetscher des Fahrers eines haltenden Minibuses - meint, dass ca 3-5km nach der Grenze eine Werkstätte sei welche unser Problem sicher beheben könne. Aus den 3-5 Kilometer werden etwa 300-500 bevor wir quitschend und immer "motorbremsend" in Mwanza - der zweitgrössten Stadt in Tanzania ankommen. Hier finden wir eine gute Werkstätte welche sich tags darauf unserem fahrbaren Untersatz annimmt. Zwischenzeitlich haben wir uns noch kurz mit Jürg - unserem CH-Mechaniker - betreffend der zu erwartenden Preise abgesprochen (Wollen uns von den Chinesen welche die Garage betreiben ja nicht übers Ohr hauen lassen).



Das eintägige - 08.00 Uhr bis 18.00 Uhr - Beauty-Programm für unseren Elk beinhaltet...



  • Ölwechsel

  • Nippel schmieren

  • Bremsbeläge erneuern (der eine war wirklich bis aufs blanke Metall runtergeschliffen)

  • 4 Kugelgelenke der vorderen Radaufhängungen ersetzen

Eine passende Bremsscheibe konnten die Chinesen leider nicht auftreiben.



Wenn man davon absieht, dass wir nun zwei baugleiche untere Kugelgelenke in unserem Büssli haben und so auf der einen Seite nicht mehr an den Schmiernippel kommen, sind die 450 Fränkli gut investiertes Geld. Die drei Mechs welche sich um unser Büssli gekümmert haben leisteten super Arbeit (glauben wir nach zumindest nach 150km zurück gelegter Strecke;)). Endlich sind wir das Gequitsche - welches uns seit Syrien begleitet - los. Es waren also wirklich die Kugelgelenke die diesen hässlichen Lärm verursachten (das hat uns ja schon der Typ vom Blue Nile Sailing Club in Khartoum gesagt).



Entspannt fahren wir - die Lautstärke der Musik angenehm runtergedreht (brauchen ja nun keine Störgeräusche mehr zu übertönen ;)) die Ostküste des Lake Victoria entlang Richtung Kenia und übernachten am Westende des Serengeti-Nationalparks. Nur 10 km lang ist der "Westzipfel" des Serengeti-NP welcher hier an den Lake Victoria grenzt. Obwohl eigentlich die Büffelherden zZt im Osten des Parks grasen, sehen wir von der Hauptstrasse aus neben Zebras und Pavianen mehrere Herden des einen Vertreters der Big5. Genial...




Noch genialer ist das "Boarder-Crossing" in den verschiedenen ostafrikanischen Staaten. Ein Single Entry Visum berechtigt während seiner Gültigkeit zu beliebig vielen Grenzübertritten. Gute Organisation, klare Anschriften an den verschiedenen "Posten" und freundliches Personal machen es Reisenden sehr einfach. So auch am Grenzposten Sirari zwischen Tanzania und Kenia. 30 Minuten und "guet isch"... So macht "Boarder-Crossing" echt Spass...



In Kisii - etwa 100km nach der Grenze wollen wir eigentlich übernachten. Wir finden aber keine passende Bleibe und entscheiden uns daher noch ein bisschen weiter Richtung Nairobi zu fahren.



Regenzeit? Jetzt und hier? Komisch, sollte eigentlich noch eher trocken sein. Nun ja, sollte. Für "trocken" ist es gerade extreeeem feucht;)! Es giesst wie aus Kübeln. Bremsen - auch bei trockenen Verhältnissen mit unseren Reifen nicht gerade einfach - ist nun nahezu unmöglich. So "schwimmen" wir weiter bis Narok wo wie auf dem "Narok Member Club Camping" für günstige 200 Shiliinge übernachten bevor wir die letzten Kilometer bis Nairobi, in die "Jungle Junction" unter die Räder nehmen.



Eine geniale - wenn auch ein bisschen kurze - Lake Victoria-Umrundung geht hier zu Ende.



Alles Liebe


Caro und Marcel

Montag, 25. Januar 2010

27.12.2009 - 17.01.2010 Äthiopien

Äthiopien2009_20100000

Vieles haben wir über Äthiopien gehört und gelesen. Es wurde vor Steine werfenden Kindern gewarnt, die aufdringlichen Bettler seien eine wahre Plage hiess es. Man müsse sich vor den vielen Landminen in acht nehmen. Und so weiter und so fort.

Am 27.12. passieren wir bei Gallabat die Grenze zwischen dem Sudan und Äthiopien. Okay, dieser Grenzposten ist wirklich nicht der am besten organisierte den wir je gesehen haben. Nach drei Stunden Haus - respektive Hütten - hopping sind unsere Namen, mitsamt allen anderen wichtigen Daten, im dicken äthiopischen "Zollbuch" eingetragen. Bei der ersten Möglichkeit halten wir an und tränken unsere, nach kühlem Bier dürstenden Kehlen. Eine Wohltat...

Kurz darauf schlagen wir uns in die Büsche - sollte man eigentlich tunlichst vermeiden - weil viele nervenden Kinder überall. Wir tun es trotzdem und finden für unsere Büssli und den Ländy von Armand und Martene ein nettes Plätzchen für unser erstes Bushcamp in Äthiopien.

Kurze Zeit sind sie da, die Kinder...

... sie stören aber nicht im Geringsten und lassen sich auch ziemlich einfach ablenken. Duschen und weitere "Geschäfte" lassen sich so einfach erledigen. Einzige Bedingung ist, dass man mindestens zu zweit unterwegs ist. Alleine wird die Ablenkungstaktik wohl eher schwierig;)...

Als unser "Schweizer-Photi-Büechli", die Karten und Reiseführer eingehend begutachtet worden sind und es eindunkelt verabschieden sich die Kinder.

 

Die Fahrt nach Gondar ist vor allem für unsere Augen eine Wohltat. Haben wir doch seit Syrien meist nur eine Farbe - sandgelb - gesehen, fahren wir nun durch eine immer grüner werdende Landschaft. In Gondar angekommen müssen wir feststellen, dass in unserer geplanten Unterkunft (Belegez Hotel) kein Platz mehr für uns ist. Wir werden ins Terara Hotel geführt. Dort verbringen wir eine Nacht, die anderen "Besucher" - immer paarweise - nur eine Stunde. Wieso auch immer;)....

 

Wir besuchen den "Gemp" und lassen uns die "Dasheen-Bierbrauerei" zeigen bevor wir weiter an den Tanasee fahren. Im "Tim&Kim-Village" in Gorgora (sehr empfehlenswert) bleiben wir eine Weile und stossen mit einigen anderen Travellern auf ein gutes, neues Jahr an. Über Bahir Dar - wo wir zwei Nächte bleiben und unsere Vorräte aufstocken - fahren wir weiter Richtung Lalibela. Dort kommen wir das erste Mal mit der chinesischen "Strassenbau-Kunst" in Berührung. Warum die äthiopischen Strassenarbeiter (unter Anleitung der - stets strohhut- und sonnenbrillentragenden - Chinesen) nicht einen Strassenabschnitt nach dem anderen asphaltieren, sondern überall und immer ein bisschen am "werkeln" sind, entzieht sich unserer Kenntnis. So schlängeln wir uns von einer Umleitung zur nächsten. Die Busse berühren nur ab und zu den schwarz glänzenden, seidenfeinen Teer.

 

Pünktlich zur äthiopischen Weihnachstfeier - jeweils am 7.1.in unserer Zeitrechnung - treffen wir in Lalibela ein. Tausende, abertausende Pilger, eine "Kirchenlieder"-Dauerbeschallung die alle Muezine, welche wir auf unserer Reise bisher gehört haben, bei weitem übertreffen. Ein Gaudi...

 

Auf der Weiterfahrt Richtung Dessie - zeitweise auf mehr als 3300 Meter über Meer - fahren wir durch eine eindrückliche, regenwaldartige, Landschaft. Dort angekommen wollen uns die Betreiber eines staatlichen Hotels nicht in unseren Bussen übernachten lassen obwohl wir uns bereit erklären zwei Zimmer zu bezahlen. Okay, wir checken ein, bezahlen und...

 

... schlafen in unseren Bussen;).

 

In Addis Abeba angekommen - nach einer weiteren Nacht Bushcamping (wurden von einem Kalaschnikov tragenden Mann geweckt, welcher mit uns Kaffee und eine Zigarette teilte) - treffen wir ein weiteres Mal auf "altbekannte" Traveller. Afrika ist klein... Addis ist super, wir essen im "Cottage" (Restaurant mit schweizer Küche) Wurst-Käsesalat, Zürigschnätzlez mit Röschti und weitere leckere Dinge aus der Heimat, holen uns das Kenia-Visum (welches es scheinbar nicht mehr an der Grenze geben soll = wir haben an der kenianischen Grenze nicht nachgefragt und können daher keine aktuelle Info geben. Sorry.), reinigen die Motoren unserer Busse und lassen "Walters" Heckträger moyale-marsabit-tauglich schweissen. "Wim's Holland House" ist echt ein guter Platz in Addis. Leckeres Essen, gutes Bier und faire Preise lassen uns dort 4 Nächte bleiben.

 

Am Lake Langano spannen wir das erste Mal auf unserer Reise die Hängematten, geniessen den wunderschönen Platz, werden zu Laien-Ornitologen und zu Voyeuren als sich eine südafrikanisch/australische Fahrgemeinschaft, welche erst im Dunkeln ankommt, mit mal so eben tüchtig im Sandstrand einbuddelt. Schadenfreude ist eben doch die schönste Freude;)...

Zwei Tage später -am 17.1. einem Sonntag - erreichen wir Moyale. Die Grenze zu Kenia. Hier musste zumindest ich mich das erste und einzige Mal in Äthiopien ein bisschen nerven. Die Grenze ist offen, die Pässe kriegt man aber erst nach einer ausgiebigen Mittagspause der Beamten (11 bis 15 Uhr) ausgestempelt. Einen Zöllner sucht man aber vergebens. "Studenten" bieten ihre Dienste an und bringen einem - gegen Bezahlung natürlich - zum Zöllner der einem dann die Zolldeklaration fürs Auto abnimmt. Ein kleiner Tipp für Traveller mit eigenem Fahrzeug: Das Carnet braucht es für Äthiopien nicht. Also beim Grenzübergang gar nicht erst einstempeln lassen. Dieses kriegt man offenbar auch mit Bezahlung an einem Sonntag nicht ausgestempelt. Noch einfacher ist es natürlich wenn man zwischen Montag und Freitag ausreist;)....

Unser Fazit: Einundzwanzig Tage, viel länger als wir erwartet haben, waren wir in Äthiopien. Jeder Tag war es wert...

Alles Liebe und you you you...

Caro und Marcel

PS: Unser Bussli hat ausser einem "Eselschiss" nichts abbekommen. Ob es einfach nur Glück war oder weil wir bei "Kindersichtung" immer präventiv gewinkt haben und sie mit Steinen in den Händen schlecht zurück winken konnten. Wir wissen es nicht...